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Der Schwindel ist nach dem Kopfschmerz das zweithäufigste Leitsymptom in der Neurologie, aber auch in der internistischen Praxis kommt das Symptom Schwindel sehr häufig vor. So klagen 40% der über achtzigjährigen Patienten über Schwindel.
Die meisten Schwindelerkrankungen lassen sich aufgrund einer sorgfältigen Anamnese und körperlichen Untersuchung diagnostizieren und benötigen keine aufwendigen instrumentellen Untersuchungen.
Der Großteil der Schwindelsyndrome hat eine gutartige Ursache, einen günstigen Verlauf und können erfolgreich therapiert werden.

Wir unterscheiden den physiologischen Reizschwindel (Reisekrankheit, Höhenkrankheit) vom pathologischen Läsionsschwindel (Vestibulariskerne, Vestibulariskerngebiet, Kleinhirn).

Im folgenden eine Übersicht über die Häufigkeit der einzelnen Schwindelformen:

  1. Benigner peripherer paroxysmaler Lagerungsschwindel BPPV 18,8%
  2. Phobischer Schwankschwindel 16,0 %
  3. Zentraler vestibulärer Schwindel 13,2%
  4. Vestibuläre Migräne 9,1%
  5. Neuritis vestibularis 7,9%
  6. Morbus Meniere 7,4%
  7. Bilaterale Vestibulopathie 3,6%
  8. Somatoformer Schwindel 3,5%
  9. Vestibularisparoxysmie 2,7%


Als Schwindel bezeichnet man entweder eine unangenehme Störung der räumlichen Orientierung oder die fälschliche Wahrnehmung einer Bewegung des Körpers (Drehen und Schwanken).

 


Das wichtigste bei einem Patienten mit Schwindel ist die genaue Erhebung der Anamnese.
Dabei muss auf 4 Punkte eingegangen werden:

1) Art des Schwindels

 

2) Dauer des Schwindels

 

3) Auslösbarkeit/Verstärkung/Besserung des Schwindels

 

4) Begleitsymptome

 

Nach der Erhebung der Anamnese erfolgt die klinisch-neurologische Untersuchung, wobei vor allem auf ruckartige Augenbewegungen (=Nystagmus) geachtet wird und die gleitende Blickfolge sowie die exakten Blicksprünge (=Sakkaden) beurteilt werden.
Die vestibulospinalen Funktionen werden mittels Rombergversuch ( Stehen mit geschlossenen Augen), dem Gang mit offenen und geschlossenen Augen sowie dem Tandemgang beurteilt.
Auch soll ein orientierender Hörtest erfolgen sowie eine komplette neurologische Beurteilung, falls eine zentrale Schwindelursache vermutet wird.

Falls notwendig schliessen sich dann instrumentelle Untersuchungen an:

  • CT- oder Magentresonanz des Gehirns
  • Echo Color Doppler der hirnversorgenden Gefäße
  • Elektronystagmographie und Videooculographie
  • okulär vestibulär evozierte Potentiale.
  • Posturographie
  • Ganganalyse

 

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Unter Synkope versteht man einen kurzzeitigen Bewusstseinsverlust, der mit einer Muskelerschlaffung einhergeht (d.h. der Patient stürzt zu Boden oder sackt zusammen).
Die Synkopen können in jedem Alter, sowohl bei gesunden als auch kranken Personen auftreten und haben im allgemeinen eine gute Prognose.
Aufgabe des Arztes ist es, die sog. gutartigen Synkopen von jenen zu unterscheiden, die ein gesundheitliches Risiko beinhalten und einer spezifischen Therapie zugänglich sind.


Wir unterscheiden 4 Arten von Synkopen:

1) Die neuromediierten (früher vasovagalen) Synkopen
Diese sind am häufigsten und treten das erste Mal  im jugendlichen Alter auf. Sie können sich dann im Erwachsenenalter oder auch in fortgeschrittenem Alter wiederholen.
In bestimmten Situationen treten sie besonders häufig auf: bei langem aufrechten Stehen in überfüllten Räumen, Blutabnahmen , Schmerzen, psychischem Stress usw. Sie sind an und für sich gutartig, der Sturz kann aber zu Verletzungen führen.
Die Prognose ist ausgezeichnet, die Häufigkeit geht im Erwachsenenalter zurück.

2) Die orthostatischen Synkopen

Diese treten vorwiegend bei älteren Patienten beim Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen oder nach längerem Stehen auf.
Da sich die Gefäße in den Beinen mit fortschreitendem Alter nicht mehr so rasch zusammenziehen, versackt das Blut in den Beinen. Es kommt zu einem Blutdruckabfall im Stehen, dies führt zu einer Minderduchblutung des Gehirns und damit zu einem Bewußtseinsverlust.
Diese Synkopen treten bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen (diabetische Polyneuropathie, Mb. Parkinson usw.) auf . Sehr häufig werden sie durch Medikamente, die im Alter verschrieben werden, verursacht (Alpha-Blocker bei Prostataproblemen, Diuretika usw.)

3) Die kardialen Synkopen

Diese sind auf eine Schwäche des Herzmuskels nach einem abgelaufenen Infarkt, auf Erkrankungen der Herzklappen oder auf Rhythmusstörungen zurückzuführen und haben eine ernste Prognose.

4) Die zerebrovaskulären Synkopen

Dabei kommt es durch eine Verengung mehrerer Hirnarterien zu einer diffusen Minderduchblutung des Gehirns. Diese Synkopen sind sehr selten und dürfen nicht mit dem Schlaganfall verwechselt werden. Letzterer führt zu einer umschriebenen Durchblutungsstörung und geht nicht mit einem Bewusstseinsverlust einher.

Krankheitsbilder, die mit einer Synkope verwechselt werden können, sind die Unterzuckerung, der epileptische Anfall sowie psychiatrische Erkrankungen.


Diagnose

Wie beim Schwindel führt auch bei der Synkope die genaue Erhebung der Anamnese bereits zur Diagnose.
 

Untersuchungen
Bei der Erstvisite müssen immer folgende Befunde erhoben werden:

  • Gründliche Untersuchung des Patienten unter besonderer Beachtung von Blutdruck (im Liegen und Stehen ) und Herzgeräuschen
  • Ruhe-EKG
  • Basislaborwerte: Blutbild , Nierenfunktion , Serumelektrolyte
  • Echokardiogramm.

    Je nach Ursache der Synkope schließen sich dann weitere Untersuchungen an:
  • 24-Stunden-Blutdruckmessung
  • 24-Stunden-EKG
  • Belastungs-EKG
  • Echo Color Doppler der hirnversorgenden Gefäße
  • Carotissinusmassage
  • Kipptischuntersuchung (zur Diagnose der neuromediierten Synkopen).
  • implantierbarer Loop-Recorder (wird unter die Haut implantiert, zeichnet den Herzrhythmus während der Synkope auf).

 

Therapie
Die kardialen Synkopen bedürfen einer spezifischen Therapie (meist Herz-Schrittmacher oder Defibrillator).
Bei der orthostatischen Synkope muss die medikamentöse Therapie abgeändert werden. Zusätzlich können Kompressionstrümpfe verordnet werden.
Die wichtigste Maßnahme besteht aber im langsamen Aufstehen aus dem Liegen mit Verweilen in der sitzenden Position für einige Minuten.
Für die neuromediierten Synkopen gibt es keine spezifische pharmakologische Therapie.

Wenn vorhanden, muss der Patient die Warnsymptome beachten und sich rechtzeitig hinlegen oder in die Hocke gehen. Auslösende Situationen sollten nach Möglichkeit vermieden werden; auch muss der Patient viel trinken und die Speisen gut salzen.

Gastroskopie - Ösophagogastroduodenoskopie


WAS VERSTEHT MAN UNTER "GASTROSKOPIE"?

Die Gastroskopie ist eine Untersuchung, mit der der Arzt den oberen Abschnitt des Magen- Darm- Traktes beurteilen kann.
Die Untersuchung erlaubt es mittels einfacher und schmerzfreier Vorgangsweise Gewebeproben zur weiteren Untersuchung zu entnehmen.
Das Gastroskop ist ein flexibles Instrument mit einem Durchmesser von 8 mm, welches mit einer Kamera versehen ist und über den Mund in die Speiseröhre und weiter in den Magen und Zwölffingerdarm geführt wird. 

 

IST DIE UNTERSUCHUNG SCHMERZHAFT?

Die Gastroskopie ist im Allgemeinen nicht schmerzhaft, kann jedoch als störend oder unangenehm empfunden werden.
Um die Untersuchung so angenehm wie möglich durchzuführen, wird eine Verabreichung von Medikamenten empfohlen.

 

WAS IST VOR DER UNTERSUCHUNG ZU BEACHTEN?

Die Gastroskopie verlangt keine besondere Vorbereitung. Es genügt, dass der Patient mindestens 12 Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleibt. Im Falle einer medikamentösen Behandlung ist dies im Vorfeld der Untersuchung dem Arzt mitzuteilen.

Bei der Untersuchung müssen die Blutgerinnungswerte (INR, PTT, Thrombozyten) mitgebracht werden und evtl. blutgerinnungshemmende Medikamente (Coumadin, Sintrom, Aspirin, Tiklid, Plavic ect.) müssen je nach Medikament 2-5 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden.

 

WIE VERLÄUFT DIE UNTERSUCHUNG?

Zahnprothesen müssen vor der Untersuchung herausgenommen werden. Sie erhalten eine Lokalanästhesie im Mund - Rachenbereich.
Die Untersuchung erfolgt in Links- Seitenlage. Bei der Untersuchung wird ein Mundstück zum Schutz des Gerätes eingeführt.
Das Gastroskop wird bis zum Zwölffingerdarm eingeführt. Es wird auch Luft in den Magen eingeblasen, damit sich die Magenwand aufdehnt.
Somit hat der Arzt einen optimalen Überblick; diese Luftzufuhr kann jedoch als etwas unangenehm oder störend empfunden werden.

Die Untersuchung dauert wenige Minuten.

Die Möglichkeit einer Komplikation bei einer Gastroskopie- Untersuchung ist gering und während der Untersuchung können auch Gewebeproben entnommen und Polypen entfernt werden.

 

WAS IST NACH DER UNTERSUCHUNG ZU BEACHTEN?

Nach der Untersuchung können Sie die Klinik verlassen, wenn keine Beruhigungsmittel verabreicht wurden.

Für einigen Stunden können Sie leichte Blähungen im Oberbauch verspüren. Dieses Gefühl verschwindet jedoch spontan wieder und Sie können normal essen, außer bei einer Gewebsentnahme. In diesem Fall sollten Sie den Verzehr warmer Speisen für einige Stunden vermeiden.

Der Arzt gibt Ihnen alle nötigen Informationen.

 

Falls Sie in den Stunden nach der Untersuchung Bauchschmerzen haben oder Sie das Ausscheiden von schwarzem Stuhl bemerken, kontaktieren Sie unverzüglich unseren Facharzt oder die Marienklinik (0471/310600).

Venenerkrankungen - Funktion der Venen

Das Blut fließt durch die Venen zurück zum Herzen. Da die Venen keine eigene Muskulatur besitzen, erfolgt der Rückstrom durch Kompression der Venen durch die Muskulatur sowie durch den Sog bei der Einatmung. Venenklappen sorgen dafür, dass das Blut nicht zurückfließen kann

Ist der Druck der Blutsäule in den Venen sehr groß, dann leiert die Venenwand aus und die Klappen schließen nicht mehr vollständig. Dies führt zu einer zusätzlichen Erweiterung der Venen.

Wir unterscheiden zwischen den oberflächlichen Venen, welche bei Erweiterung als Krampfadern sichtbar werden, und den tiefen Venen welche in der Muskulatur verlaufen.

Die wichtigsten Venenerkrankungen sind:

  • Die tiefe Beinvenenthrombose
  • Die Entzündung der oberflächlichen Venen (= Thrombophlebitis)
  • Die chronisch venöse Insuffizienz

Die tiefe Beinvenenthrombose

Es handelt sich um die wichtigste Erkrankung der Venen, die einer sofortigen Behandlung bedarf. Dabei bildet sich ein Thrombus (=Blutgerinnsel) in den Venen, der das Gefäß zum Teil oder ganz verschließt. Besonders häufig bildet sich ein Blutgerinnsel in den Becken- und Beinvenen. Wird ein solches Gerinnsel mit dem Blutstrom verschleppt, kommt es zur Lungenembolie, welches die gefürchtetste Komplikation der Thrombose ist.

Der Verlauf der Lungenembolie hängt von der Größe des verschleppten Gerinnsels und von der Anzahl der verstopften Lungenarterien ab und kann unter Umständen auch zum Tod führen. Nach Herzinfarkt und Schlaganfall stellt die Lungenembolie die dritthäufigste Todesursache bei Herz-Kreislauferkrankungen dar.


Risikofaktoren für eine Thrombose

1. Verlangsamter Blutfluss:
Bei Bettlägerigkeit oder Ruhigstellung einer Extremität z.B. mittels Gipsverband, fällt die Muskelpumpe aus und dadurch verlangsamt sich der Blutfluss. Auch die Kompression von außen (z.B: Tumor im Beckenbereich) kann die normale Zirkulation beeinträchtigen.

2. Verletzungen der Venenwand:
Durch Traumen oder Operationen kann die Venenwand verletzt werden und es kann zur Aktivierung der Blutgerinnung kommen.

3. Veränderung der Zusammensetzung des Blutes:

Diese wird bewirkt durch:

  • Schwangerschaft
  • Hormonpräparate bei Wechseljahrbeschwerden
  • Hormonpräparate zur Empfängnisverhütung
  • Schwere Erkrankungen mit längerer Bettlägerigkeit
  • Krebserkrankungen
  • Angeborene Gerinnungsstörungen
  • Erworbene Gerinnungsstörungen

In 40 % der Fälle tritt die Thrombose ohne eine erkennbare Ursache auf (sogenannte idiopathische Thrombose)

Symptome/Anzeichen:

Die Symptome sind leider nicht immer eindeutig und können bei bettlägerigen Patienten auch ganz fehlen.

Anzeichen für eine Thrombose sind:

  • Einseitige Schwellung einer Extremität
  • Schmerzen in der Wade beim Auftreten
  • Überwärmung des geschwollenen Beines
  • Spannungsgefühl
  • Betonte oberflächliche Venenzeichnung und Blaufärbung des betroffenen Beines

Wenn eines dieser Symptome vorhanden ist, sollten sie dringend einen Arzt aufsuchen.


Untersuchungsmethoden

1) Computer - Tomographie:

Ein dickes Bein und Atemnot weisen auf eine Lungenembolie hin, welche rasch mittels Computer-Tomographie diagnostiziert werden kann. Sie beinhaltet jedoch eine Strahlenbelastung für den Patienten und erfordert die Verabreichung eines Kontrastmittels. Bei Personen mit Niereninsuffizienz und Schilddrüsenüberfunktion kann diese Untersuchung problematisch sein.

2) Lungen-Szintigraphie:
Sie stellt eine Alternative zur Computer - Tomographie dar. Sie ist meist nur in größeren Krankenhäusern möglich und steht meist nicht notfallmäßig zur Verfügung. Auch diese geht mit einer Strahlenbelastung einher, die aber geringer ist als jene der Computer - Tomographie.

3) Echo Color Doppler:
Mit dieser Methode hingegen lassen sich Beinvenenthrombosen risiko- und strahlenfrei feststellen. Die Treffsicherheit, vor allem im Unterschenkelbereich hängt dabei von der Erfahrung des Arztes ab.

4) Phlebographie:
Darunter versteht man die Injektion von Kontrastmittel in die Venen. Diese Untersuchung ist nur in den seltensten Fällen notwendig und bedient sich ebenfalls der Röntgenstrahlen.


Therapie:

Ort:
Die Behandlung der tiefen Beinvenenthrombose sowie leichter Formen der Lungenembolie erfolgt heute nach Möglichkeit ambulant.Eine stationäre Aufnahme ist nur für Patienten notwendig, die eine mittelschwere bis schwere Lungenembolie haben, an zahlreichen Begleiterkrankungen leiden oder für älteren Patienten, bei denen die Mitarbeit nicht gewährleistet ist.

Ziel:
Das oberste Ziel der Therapie ist die Verhinderung der Lungenembolie; erst in zweiter Linie soll damit auch das postthrombotische Syndrom, das sich meist erst nach Jahren einstellt, verhindert werden.

Ablauf:
Zu Beginn der Therapie erhält der Patient 5- 7 Tage lang 1 -2 x täglich eine Heparin - Spritze unter die Haut; deren Wirkung setzt sofort ein. Überlappend wird die Therapie mit gerinnungshemmenden Tabletten (Coumadin oder Sintrom) begonnen.
Da deren Wirkung verzögert eintritt, muss das Heparin solange verabreicht werden, bis der INR-Werte (Messwert für die Blutverdünnung) zwischen 2 und3 liegt. Erst dann darf das Heparin abgesetzt werden.

Während dieser Therapie muss der Patient keine Bettruhe einhalten und kann seine täglichen Aktivitäten verrichten. Längere Belastungen sollten in den ersten 1-2 Wochen vermieden werden, da sie häufig zu Schmerzen führen.

Dauer:
Die gerinnungshemmende Therapie muss je nach Ausdehnung und Ursache der Thrombose 3-6 Monate lang eingenommen werden.In einigen Fällen muss die Behandlung aber auch langfristig (d.h. über Jahre) erfolgen. Dies hängt vom Risiko eines erneuten Auftretens einer Thrombose ab.

Kompressionsstrumpf:
Zusätzlich zur oben genannten medikamentösen Therapie kommt noch der Kompressionsstrumpf zur Anwendung. In den meisten Fällen genügt ein Kniestrumpf der 2. Kompressionsklasse. Zu Beginn vermindert er die Schwellung und die Schmerzen im Bein; im weiteren Verlauf dient er dazu, das Auftreten von Hautveränderungen und offenen Wunden zu verhindern. Er muss nur während des Tages am betroffenen Bein getragen werden.

Nach 6 Monaten kann ein Auslassversuch unternommen werden. Wenn das Bein nicht anschwillt und keine Beschwerden auftreten, kann der Kompressionsstrumpf definitiv weggelassen werden, ansonsten sollte er 2 Jahre lang weitergetragen werden. Patienten, die bereits ein postthrombotisches Syndrom haben, müssen den Strumpf über Jahre tragen.

Fragen und Antworten:

Kann ich mit einer Thrombose längere Flugreisen unternehmen?
Die medikamentöse Vorbeugung kommt - wenn überhaupt- nur für Flüge von mindestens 8 -10 Stunden Dauer in Frage. Auch ist sie nur für Patienten mit Krampfadern oder einer stattgehabten Thrombose zu empfehlen. Meist reicht das Tragen eines Kompressionsstrumpfes aus; auch sollte der Patient während des Fluges immer wieder die Beine bewegen. Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass eine Heparinspritze subkutan einen besseren Thromboseschutz gewährleistet.

Kann die Pille weiter eingenommen werden?
Die Pille erhöht das Risiko für eine Thrombose nur im erstenJahr der Einnahme. Wenn das Ereignis erst nach mehreren Jahren eintritt, kann nicht die Pille dafür verantwortlich gemacht werden.

Muss die Therapie während einer Schwangerschaft abgebrochen werden?
Die oralen Antikoagulantien sind während der Schwangerschaft kontraindiziert, da sie in einigen Fällen zu fetalen Missbildungen führen können. Deswegen muss während der Dauer der Antikoagulation sicher verhütet werden. Am besten soll in dieser Zeit die Pille weitergenommen werden, da durch die gerinnungshemmenden Medikamente das Thromboserisiko ausgeglichen wird.

Wann sollten Sie einen Rheumatologen aufsuchen ?
Nicht der Patient sollte entscheiden müssen, ob er einen Rheumatologen braucht, bzw. ob seine Beschwerden Hinweise auf eine rheumatologische Erkrankung sein könnten, sondern der Hausarzt sollte immer der erste und wichtigste Ansprechpartner sein.
Er muss entscheiden, wann er einen Fachkollegen der Rheumatologie beiziehen sollte.

Eine korrekte Diagnose ist der Beginn einer korrekten Therapie", nur wenn ich weiß, was ein Patient hat, kann ich ihn auch gezielt und effizient behandeln.
Blind und voreilig eingesetzte therapeutische Maßnahmen, ohne zu wissen, was der Patient eigentlich hat, sollten vermieden werden, denn sie verzögern oft die korrekte Diagnosestellung.


Da bei vielen rheumatischen Erkrankungen Medikamente zum Einsatz kommen, die potentiell mit beträchtlichen Nebenwirkungen behaftet sein können, sollte die Entscheidung bezüglich medikamentöser- physiotherapeutischer oder auch chirurgischer Therapie immer mit Ärzten abgesprochen werden, die eine große Erfahrung mit solchen Erkrankungen haben. Nur so kann für den jeweiligen Patienten, die für ihn „beste" Therapie gefunden werden.

Die Behandlung von Rheumapatienten erfordert häufig aber auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Fachärzte, sowie die intensive Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Berufen wie:

  • orthopädischen Chirurgen
  • Radiologen
  • Physiotherapeuten
  • Ergotherapeuten
  • Orthopädietechnikern
  • Psychologen
Entscheidend ist aber die Zusammenarbeit des Rheumatologen mit dem Hausarzt.
Dieselbe Erkrankung verläuft bei vielen Patienten unterschiedlich. Die meisten vermeintlichen Nebenwirkungen der Rheumamedikamente können durch gezielte Begleitmaßnahmen gelindert oder vermieden werden, ohne sie absetzen zu müssen."

Es wird in Südtirol immer wieder der Vorwurf erhoben, dass es zu wenige Rheumatologen gibt und dass die Wartezeiten für eine rheumatologische Visite viel zu lang seien. Auf der anderen Seite erleben wir Tag für Tag, dass viele Patienten zu uns kommen, die uns eigentlich gar nicht bräuchten. Deshalb ist es ganz entscheidend, dass die Hausärzte ihrer „Filterfunktion" gerecht werden.

Wann der Rheumatologe hinzugezogen werden sollte, ist relativ leicht zu beantworten.
Nicht jeder Patient mit Schmerzen im Bewegungsapparat muss gleich zum Rheumatologen.
Leichte Beschwerden die nach wenigen Tagen wieder verschwunden sind, sind noch kein Grund zur Beunruhigung.
Vielleicht haben Sie sich nur körperlich zu stark belastet, es kündigt sich eine Erkältung an oder Sie haben einfach nur einmal schlecht geschlafen.

Bei schwereren oder anhaltenden Beschwerden in Gelenken, Muskeln oder Knochen sollten Sie aber spätestens nach ein paar Tagen Ihren Hausarzt aufsuchen. Er wird dann entscheiden, ob ein rheumatologisch versierten Fachkollege hinzugezogen werden muss.



Die rheumatischen Erkrankungen werden allgemein in 4 Gruppen eingeteilt:

1. Entzündliche rheumatische Erkrankungen: Dazu gehören die rheumatischen Erkrankungen im engeren Sinne ( rheumatoide Arthritis, psoriatische Arthropathie, Morbus Bechterew, Kollagenosen, aber auch die Stoffwechselerkrankung Gicht etc.)

2. Degenerative rheumatische Erkrankungen: Das ist die große Gruppe der Arthrosen mit all ihren unterschiedlichsten Facetten (Fingerpolyarthrose, Hüft- und Kniegelenksarthrose, degenerativer Rückenschmerz, und viele andere)

3. Sogenannte extraartikulären rheumatischen Erkrankungen: Dazu gehören z.B.die Erkrankungen der Sehenscheiden, der Schleimbeutel etc.

4. Erkrankungen des Knochens und Knorpels: Dazu gehören alle angeborenen und erworbenen Erkrankungen dieser Gewebe, auch die Osteoporose gehört dazu und natürlich auch das Wissen um die gut- und bösartigen Erkrankungen (Neoplasien oder Tumorerkrankungen) von Knochen und Knorpel.

Diese Fragen sollte der Hausarzt seinem Patienten stellen:

  • Seit wann haben Sie Beschwerden ?
  • Können Sie sich Ihre Beschwerden erklären, hat es eine auslösende Ursache gegeben?
  • Gibt es bereits rheumatische Erkrankungen in der Familie?
  • Ist es das erste Mal, dass Sie diese Beschwerden haben?
  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente und welche?
  • Sind Gelenke gerötet oder geschwollen?
  • Sind Bewegungen schmerzhaft, und welche Bewegungen sind das, immer nur dieselben, oder tut „alles“ weh?
  • Haben Sie einen erholsamen Schlaf, oder wachen Sie nachts wegen der Schmerzen auf?
  • Wie lange brauchen Sie morgens, um wieder voll beweglich zu sein, oder nehmen die Beschwerden erst tagsüber wieder langsam zu?
  • Helfen Ihnen Schmerzmedikamente überhaupt, und wenn ja, welche am besten?

Ich lasse mir von meinen Patienten seine Beschwerden meist mehrmals schildern. Sie werden merken, der Patient beschreibt dann unterschiedlichste Varianten und oft merkt man erst nach und nach, was er wirklich meint.
Wenn Angehörige beim Gespräch dabei sind, beziehen Sie sie in das Gespräch mit ein, oft interpretieren die engsten Familienangehörigen die Dinge ganz anders.
Das ist vor allem dann wichtig, wenn „Stresssituationen“ vorliegen, oder der Patient „psychische“ Probleme hat. Dann führen Schmerzzustände häufig zu „unerträglichen“ Beeinträchtigungen, zu langen vermeidbaren Krankenständen oder zahlreichen unsinnigen Arztbesuchen.

Oft werden bei Patienten innerhalb wenigen Wochen immer wieder dieselben Laborbefunde durchgeführt aber es fehlen die „entscheidenden Werte“, welche zur richtigen Diagnose führen.
Eine gute Anamnese, eine vollständige körperliche Untersuchung und eine systematische Überlegung, was hinter den jeweiligen Beschwerden stecken könnte, ersetzt teure und unsinnige Untersuchungen.

Die Beschwerden eines Patienten sollten immer ernst genommen werden. Erst nach einem gewissenhaften Ausschluss organischer Erkrankungen, kann ich mit dem Patienten offen und ehrlich besprechen, dass prolongierte Stresssituationen jeglicher Art zu Beschwerden im Bewegungsapparat führen können.

Diese Fragen sollten sie dann mit dem Patienten erörtern:

  • Haben Sie Stress?
  • Liegen ernsthafte Probleme in der Familie oder am Arbeitsplatz vor?
  • Bestehen finanzielle Engpässe, die Sie belasten?
  • Habe Sie noch einen erholsamen Schlaf ?

Besonders häufig entwickeln gerade junge Mütter, die über Monate oder auch Jahre wegen der Kinder keine Nacht mehr richtig durchschlafen können, Schmerzen im Bewegungsapparat.
Bei alten Menschen hingegen führt Bewegungsmangel ganz unweigerlich zu chronischen Schmerzzuständen. Sie fühlen sich „starr“ und „unbeweglich“. Nachts im Bett sind sie aber meist beschwerdefrei, da Wärme als besonders wohltuend empfunden wird.

Was die Hausärzte beachten sollten!
Die Diagnose rheumatischer Erkrankungen ist gerade im Frühstadium nicht einfach.
Bei Persistenz von Beschwerden im Bewegungsapparat, sollten Sie sich die Zeit nehmen, den Patienten auch 2 und 3 mal im Abstand weniger Wochen gründlich zu untersuchen. Oft präsentiert sich „das Selbe“ innerhalb kurzer Zeit ganz anders, und ein Krankheitsbild kann sich innerhalb wenigen Wochen grundlegend verändern.
Hüten Sie sich davor zu glauben, dass ja „eh alles gleich geblieben ist“

Rheumatische Erkrankungen sind teilweise sehr komplex und ändern sich im Lauf der Zeit"

Die Therapien müssen deshalb immer den aktuellen Veränderungen angepasst werden und der „individuellen“ Krankheitsverlauf muss immer im Auge behalten werden.
Empfehlenswert sind daher regelmäßige Kontakte des Hausarztes und des Patienten zum Rheumatologen ihrer Wahl

Die fachgerechte Behandlung rheumatischer Erkrankungen erfordert vor allem ärztliche Erfahrung.
Der Patient sollte möglichst genau über seine Erkrankung, den Verlauf und die therapeutischen Möglichkeiten informiert sein.

Das sind die häufigsten Fragen des Patienten

  • Muss ich Medikamente einnehmen und welche Medikamente?
  • Wie lange muss ich Medikamente nehmen und in welcher Dosierung?
  • Gibt es Alternativen zu den Medikamenten, Umstellung der Ernährung, alternativ medizinische Maßnahmen etc. ?
  • Wie wichtig ist die physikalische Therapie ?
  • Was kann ich dazu beitragen, dass meine Erkrankung günstig verläuft ?
  • Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich in 10 oder 20 Jahren noch meine Arbeit werde verrichten können?
  • Komme ich in den Rollstuhl?

All diese Fragen beschäftigen sehr häufig den Patienten und durch gezielte und ausführliche Informationen kann man ihm die meisten Ängste nehmen. Glücklicherweise stehen uns heute effiziente Methoden in der Behandlung der meisten rheumatologischen Erkrankungen zur Verfügung.

"Nur was man ganz oft gesehen und behandelt hat, kann man immer besser den individuellen Bedürfnissen des Patienten anpassen“
Leitlinien sind wichtig, müssen aber auch Spielraum lassen, sind eben nur Leitlinien".

 

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Osteoporose, wenn der Knochen bricht

 

Die Osteoporose ist eine systemische Erkrankung des Knochens, die zu einer qualitativen Beeinträchtigung des Knochengewebes und damit zu einer erhöhten Brüchigkeit führt.

 

Patienten mit Osteoporose weisen ein erhöhtes Frakturrisiko auf, d.h. dass die Knochen dieser Patienten leichter brechen als bei Patienten ohne Osteoporose.
Die Diagnose der Osteoporose ist aber eine sehr komplexe, und sollte sich nicht nur auf die Bestimmung der sog. Knochendichte beschränken.
Die von der WHO festgelegte Definition von Osteoporose, die allein auf einer quantitativen Verminderung der sog. Knochendichte beruht, ist eine sehr einseitige, und reflektiert nicht die qualitativen Kriterien des Knochens.
Die derzeit zur Verfügung stehenden Untersuchungsparameter sind sehr unterschiedlich und widerspiegeln nur Teilaspekte unserer Knochenqualität.
Die Untersuchungsmethoden sind gleichfalls sehr unterschiedlich, die ermittelten Werte sind keineswegs miteinander zu vergleichen.

 

Es ist uns deshalb ein Anliegen, unsere Patienten umfassend über diese Erkrankung aufzuklären und ihnen bei der Beantwortung ihrer Fragen kompetent zu helfen:

  • Habe ich Osteoporose ?
  • Mit welchen Untersuchungen kann ich diese Frage am besten beantworten ?
  • Welches tatsächliche Risiko habe ich, dass meine Knochen brechen?
  • Was kann ich präventiv machen, damit ich keine Osteoporose bekomme?
  • Welche Rolle spielen Ernährung, Lebensstil, Bewegung?
  • Wann muss ich beginnen, Medikamente für die Osteoporose einzunehmen, wie lange muss ich sie einnehmen, und vor allem welche Medikamente?
  • In welchen Abständen soll ich meine Knochen untersuchen lassen und mit welchen Geräten?

 

 

Osteoporose

Die Osteoporose ist definiert durch eine niedrige Knochenmasse und Verschlechterung der Mikroarchitektur mit der Folge einer vermehrten Knochenbrüchigkeit.

 

Nach neuesten Daten sind in den westlichen Ländern ca. 25% aller Menschen > 50. Lebensjahr betroffen.

 

Menschen, die an einer Osteoporose leiden, brechen sich Knochen aus geringstem Anlass.
Wirbelkörper, Hüfte (z.B. Oberschenkelhals) und Unterarm sind besonders gefährdet, aber auch jeden anderen Knochen kann die Krankheit treffen.
Zu Beginn merken die Patienten selbst nicht, dass ihre Knochen immer brüchiger werden. Die Krankheit beginnt stumm. Ein erfahrener Arzt kann die Gefährdung, Knochenbrüche zu erleiden aber frühzeitig erkennen und notwendige Gegenmaßnahmen mit ihnen gemeinsam einleiten.

 

Tragisch ist: Nicht einmal ein Viertel aller Betroffenen werden rechtzeitig erkannt, geschweige denn wirksam behandelt.

 

Es drohen folgenschwere Knochenbrüche, chronische Schmerzen, Einschränkung der Lebensqualität, Behinderung, Pflegebedürftigkeit und hohe Kosten für Einzelne und die Gesellschaft.
Unser Ziel muss es sein, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen und wirksam entsprechend dem individuellen Knochenbruchrisiko zu behandeln.

 

 

Deshalb: Werden Sie jetzt aktiv! Machen Sie den Risiko-Test

 

Sind Sie gefährdet?
Frauen und Männer erkranken besonders in der 2. Lebenshälfte an Osteoporose. Das Knochenbruchrisiko wird maßgeblich vom Lebensalter bestimmt und verdoppelt sich mit jedem Lebensjahrzehnt.
Wenn Sie eine oder mehrere der nachfolgenden Fragen mit „JA" beantworten, so besteht bei 20 % von Ihnen die Gefahr möglicherweise innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Wirbelkörper- und / oder einen Hüftbruch zu erleiden!

  • Haben Sie bereits bei einer Bagatellverletzung einen Wirbelkörperbruch erlitten?
  • Haben Sie bei einer Bagatellverletzung eine periphere Fraktur (Arm- oder Beinbruch) erlitten?
  • Erlitten Vater oder Mutter einen Oberschenkelhalsbruch?
  • Rauchen Sie?
  • Ist bei Ihnen die körperliche Aktivität erheblich eingeschränkt, etwa durch Alter oder Lähmungen?
  • Besteht bei Ihnen ein Untergewicht mit einem Body Mass Index von unter 20 Kg / m²
  • Besteht bei Ihnen eine erhöhte Sturzgefahr? (Stürze ohne äußere Einwirkung mehr als einmal pro Jahr)

 

Gehören Sie zu den Gefährdeten bedeutet es aber nicht, dass Sie bereits an einer Osteoporose erkrankt sind. Ihr Arzt sollte aber eine Osteoporoseabklärung veranlassen.

 


Einteilung der Osteoporose

Bei der Osteoporose unterscheidet man prinzipiell 2 Formen, die sogenannte „primäre" Osteoporose, und die „sekundäre" Osteoporose

 

Primäre Osteoporose:
Primäre Osteoporose Typ I
Sie betrifft vor allem Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. Hauptursache ist der beschriebene Mangel an Östrogen. Daher nennt man diese Art der Osteoporose auch „postmenopausale Osteoporose".
Sie führt am häufigsten zu Brüchen folgender Knochen:

  • Wirbelkörper
  • Elle und Speiche (die Unterarmknochen) und Oberarmkopf
  • Rippen
  • Oberschenkelhals

 

Primäre Osteoporose Typ II
Betroffen sind Frauen und Männer über 70 in gleichem Maße – daher auch die Bezeichnung „senile Osteoporose". Sie führt vorwiegend zu Brüchen der Röhrenknochen:

  • Oberschenkelhals
  • Unterarmknochen (Elle und Speiche)

 

Sekundäre Osteoporose
Davon spricht man, wenn die Osteoporose Folge einer anderen Grunderkrankung ist, beispielsweise eines Diabetes. Sekundäre Osteoporosen machen nur etwa fünf Prozent aller Fälle aus.

Die Fraktur des Wirbelkörpers ist die häufigste Fraktur bei Osteoporose (Schema einer normalen Wirbeläule in der Mitte, rechts Keilwirbelbildungen)

 

Sekundäre Osteoporosen
Es gibt zahlreiche Erkrankungen oder Medikamente, die ebenfalls mit einem erhöhten Osteoporose- und damit Knochenbruchrisiko einhergehen. Das Risiko ist unterschiedlich stark.

 

Die häufigsten Erkrankungen die zu einer Osteoporose führen können, sind:

  • Geschlechtshormonmangel beim Mann unterschiedlicher Ursache
  • Überproduktion von Cortisol
  • Überfunktion der Nebenschilddrüse Langzeitbehandlung mit Gluco-corticoiden (Tabletten / Spritzen über 7,5 mg Prednisolon oder gleichwirkendes Glucocorticoid täglich länger als 6 Monate)
  • Schwere chronische Nierenfunktionsstörung Insulinpflichtige Zuckerstoffwechselerkrankung (Diabetes mellitus Typ I) Verdauungsschwächen unter-schiedlicher Ursachen (z.B. Zöliakie, Bauchspeicheldrüseninsuffizienz, operative Magenentfernung ...)
  • Einnahme von Antiepileptika
  • Magersucht
  • Organtransplantation
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z.B. M.Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Entzündlich rheumatische Erkrankungen Behandlung mit Aromatasehemmern bei Brustkrebs

 

Sekundäre Osteoporosen können jede Altersgruppe betreffen. Die Entscheidung zur Diagnostik wird vom Arzt individuell getroffen.

 

Basis-Diagnostik - bei wem?

Die Entscheidung, ob Ihr Arzt eine Osteoporosediagnostik (Basisdiagnostik) veranlasst, ist in erster Linie vom Alter abhängig. Da die Entwicklung der Osteoporose in entscheidender Weise vom Ausgangswert der Knochendichte beim Erwachsenen abhängt, empfehlen wir eine 1. Knochendichtemessung bei der Frau bei Eintreten in die Menopause.

 

Damit können wir den Knochenmasseverlust in den entscheidenden Jahren nach der Menopause besser beurteilen.

Bei Frauen mit normalen Knochendichtewerten zu diesem Zeitpunkt empfehlen wir Untersuchungen im 5 Jahres- Rhythmus, bei Patientinnen in pharmakologischer Therapie wegen bereits erniedrigter Werte bei Eintreten in die Menopause alle 3 Jahre.


Bei gesunden Männern ist eine 1. Dichtemessung mit 70 Jahren indiziert, bei Risikopatienten muß das individuelle Osteoporoserisiko abgeschätzt werden und die Diagnostik entsprechend früher durchgeführt werden.

 

Auf jeden Fall sollte eine Basisdiagnostik durchgeführt werden bei bereits stattgefundenen Frakturen nach Minimaltraumen, bzw. eindeutiger Familiarität für die Osteoporose.

 


Osteoporose - richtig diagnostizieren

Nach einer Reihe von Untersuchungen kann der Arzt feststellen, ob sie an einer Osteoporose erkrankt sind, wie hoch Ihr Knochenbruchrisiko ist und ob bei Ihnen eine Therapie erforderlich ist.

 

1. Krankheitsvorgeschichte:
Bei einem Arzt-Patienten-Gespräch wird festgestellt, ob Sie Risikomerkmale haben und zu dem Personenkreis zählen, der besonders häufig von Osteoporose betroffen ist, vielleicht schon typische Rückenschmerzen aufweisen und bei denen zu erwarten ist, innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Wirbelkörper- oder Hüftbruch zu erleiden.

 

2. Körperliche Untersuchung
Es wird Ihre Körpergröße und Ihr Körpergewicht gemessen und daraus der Body Mass Index berechnet. Beurteilt werden auch mögliche Wirbelsäulenverformungen (Rundrücken), lokaler Druck- oder Klopfschmerz über einzelnen Wirbelkörpern sowie Muskelkraft und Gleichgewichtssinn usw. was Aufschluss über Ihr Osteoporose- und Sturzrisiko gibt.

 

3. Knochendichtemessung mit DXA
Osteoporose geht mit einer stark erniedrigten Knochendichte einher. Zur Messung der Knochendichte wird die als Standardmethode geltende DXA-Technik empfohlen. Ihre Knochendichte wird an der Lendenwirbelsäule und der Hüfte mit geringen Röntgenstrahlen gemessen. Das Ergebnis wird mit der durchschnittlichen Knochendichte von gesunden jungen Erwachsenen verglichen und mit dem so genannten T-Wert beschrieben. Er muss unter Berücksichtigung der anderen Untersuchungsergebnisse interpretiert werden zur Abschätzung des individuellen Knochenbruchrisikos.

 

Achtung: Quantitative Ultraschallverfahren oder andere Knochendichtemessungen z.B. quantitative Computertomographie können ebenfalls Aussagen zum Knochenbruchrisiko machen, sind aber derzeit noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen und können momentan noch nicht allgemein empfohlen werden.

 

4. Basislaboruntersuchungen

Blutuntersuchungen klären, ob bei Ihnen andere Erkrankungen vorliegen, die die Entwicklung einer Osteoporose begünstigen.

Wir empfehlen insbesondere die Durchführung folgender Untersuchungen:

  • Blutbild, BSG, CRP
  • Gesamteiweiß und Serumelektrophorese
  • Blutzucker, Kreatinin, LDH, alkalische Phosphatase
  • Natrium, Kalium, Chlor, Calcium und Phosphor
  • Siderämie, Transferrin und Ferritin
  • Harnuntersuchung


(bei unklaren oder stark abweichenden Werten noch spezielle Zusatzuntersuchungen)

 

5) Röntgen der Wirbelsäule
Ziel der Röntgenuntersuchung von Brust- und Lendenwirbelsäule ist der Nachweis von osteoporotischen Wirbelkörperbrüchen und de Differentialdiagnose von Rückenschmerzen.

 

Geröntgt wird vor allem, wenn Sie:

  • Mindestens 4 cm kleiner geworden sind
  • Akute lokale, über Tage anhaltende oder chronische, bisher noch nicht abgeklärte Rückenschmerzen haben
  • Bei mehr als einem klinischen Risiko für Wirbelkörperbrüche.


Osteoporose – vorbeugen ist besser als behandeln

Die Osteoporose ist, wie bereits berichtet, vor allem eine Erkrankung der Frauen. Die Ursache dafür liegt in einer sehr viel geringeren Knochenmasse auch schon bei gesunden Frauen im Vergleich zu gesunden Männern.
Zudem wissen wir, dass es sehr wichtig ist, bereits in jungen Jahren viel Knochenmasse aufzubauen, die erreicht man einerseits durch eine ausgewogene Ernährung, anderseits duch regelmäßigen Sport und Bewegung.

 

Also:

  • Viel und regelmäßig sich bewegen, wobei vor allem Ausdauersportarten förderlich sind
  • ausgewogene Ernährung, viel Kohlenhydrate ( Knödel, Nudel, Reis, Polenta, Kartoffel.... ), regelmäßiger Genuß von Milch und Milchprodukten, viel Obst und Gemüse
  • Verzicht auf exzessiven Nikotingenuß (> 10 Zigaretten täglich) und Alkohol (> ½ l Wein oder Bier täglich)


Osteoporose - wirksam behandeln

Für eine wirksame Behandlung sind nachfolgende Maßnahmen erforderlich:

 

1. Basismaßnahmen

  • Bewegungstherapie Muskelkraft und Koordination
  • Sturzrisiken vermeiden
  • Meiden von Nikotin
  • Calcium / Vitamin D - Medikation bedarfsgerecht (Osteoporosepatienten, die bereits einen osteoporose-typischen Knochenbruch erlitten haben und Patienten, die voraussichtlich oder bereits über 6 Monate mindestens 7,5 mg Prednisolon (Glucocorticoid) täglich einnehmen müssen.

 

2. Psychosoziale Betreuung
Durch eine psychosoziale Betreuung von Patientinnen und Patienten nach Stürzen und Knochenbrüchen kann der Angst vor weiteren Knochenbrüchen, Schmerzen und Einschränkung der Mobilität entgegen gewirkt werden.
Die Vernetzung mit fachlich ausgewiesenen Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen ist zu empfehlen.

 

3. Behandlung von Schmerzen und funktionellen Einschränkungen

  • Nach einem Knochenbruch sollte schnellst-möglich eine Mobilisierung erfolgen.
  • Zur Schmerzlinderung stehen folgende Maßnahmen zur Verfügung:
  • Medikamentöse Schmerztherapie nach dem WHO-Schema (auch Opioide)
  • Physiotherapie
  • Wirbelsäulenaufrichtende Prothese
  • Rehabilitation (ambulant oder stationär)


Bei therapieresistenten Schmerzen in der Regel über 3 Monate ist nach interdisziplinärer Begutachtung eine Vertebro- oder Kyphoplastie (Einbringen von Knochenzement in den gebrochenen Wirbelkörper) zu erwägen.


Spezifische medikamentöse Therapie der Osteoporose

Bei der postmenopausalen Frau ist bei folgenden Medikamenten am besten belegt, dass die Gefahr von Wirbelkörperbrüchen nach einer dreijährigen Behandlung im vergleichbaren Umfang reduziert wird.

 

Osteoporosetherapeutika
- Bisphosphonate
- Östrogene
- Raloxifen Strontiumranelat Teriparatid
- Proteotact

 

Für Alendronat, Risedronat, Östrogene, Strontiumranelat und Teriparatid ist auch eine Verminderung peripherer Knochenbrüche belegt.

 

Knochenstabilisierende Medikamente

 

Alendronat und Risedronat
Gehören zu der Gruppe der Bisphosphonate. Sie verhindern einen übermäßigen Knochenabbau, stärken aber auch den noch vorhandenen Knochen.
Sie werden als Tabletten täglich oder einmal wöchentlich verabfolgt.

Alendronat ist auch zur Behandlung der Osteoporose des Mannes zugelassen. Alendronat und Risedronat können bei einer glucocorticoidinduzierten Osteoporose eingesetzt werden.

 

Ibandronat
Gehört ebenfalls zu der Gruppe der Bisphosphonate, wird aber nur einmal monatlich eingenommen.
Bei all diesen Präparaten sind die genauen Einnahmeempfehlungen zu beachten.
Im Sommer 2006 wurde Ibandronat auch als 3 – Monatsspritze zur Behandlung der Osteoporose zugelassen – eine Bewertung durch die DVO-Leitlinien-Kommision konnte aus Gründen des Zulassungszeitpunktes noch nicht erfolgen.

 

Zoledronat
Ist ein Biphosphonat, das man nur 1x pro Jahr in Form einer Kurzinfusion verabreichen kann.

 

Östrogene
Nach den Wechseljahren kommt es zu einem Abfall des weiblichen Hormons Östrogen. Eine Hormonersatzbehandlung – bei noch vorhandener Gebärmutter in Kombination mit einem Gelbkörperhormon – verhindert einen übermäßigen Knochenabbau.
Hormone werden aber heute bei Abwägen von Nutzen und Risiko (z.B. Brustkrebs; Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose) primär nicht als Osteoporosetherapie eingesetzt, sondern bei Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden.

 

Raloxifen
gehört zu den „Selektiven Estrogen Rezeptor Modulatoren" (SERM's), ist aber kein Östrogen oder Hormon. Raloxifen verhindert Knochenabbau und reguliert den Knochenstoffwechsel.
Raloxifen wird täglich als Tablette eingenommen.

 

Strontiumranelat
Fördert Knochenanbau und hemmt darüber hinaus einen übermäßigen Knochenabbau
Dieses Medikament wird täglich als in Flüssigkeit aufgelöstes Pulver verabfolgt.

 

Teriparatid
Ist ein Fragment des Nebenschilddrüsenhormons (Parathormon), das den Knochenaufbau und die Bildung neuer Knochenstrukturen fördert.
Es wird bei Frauen nach den Wechseljahren, die bereits einen Wirbelkörperbruch erlitten haben (manifeste Osteoporose) einmal täglich mittels eines „Pen" unter die Haut gespritzt und maximal über 18 Monate eingesetzt

 


Therapiedauer

Osteoporose ist eine chronische Erkrankung. Die Therapiedauer sollte deshalb mindestens 3 – 5 Jahre betragen – nach individueller Begutachtung – auch länger.

 

Wer ist zu behandeln?
Die Indikation für eine Osteoporosebehandlung bei Patienten mit einer „Primären Osteoporose" ist abhängig von dem Knochenbruchrisiko.
Das Knochenbruchrisiko wird beeinflusst durch das Lebensalter, das Ergebnis der Knochendichte, Risikofaktoren und ob bereits osteoporosetypische Wirbelkörperbrüche vorliegen.

 

 

Absolute Behandlungsindikation
Bei Patienten mit Wirbelkörperbruch, bei denen der T-Wert der DXA-Knochendichtemessung an der Lendenwirbelsäule oder dem Gesamtwert der Hüfte unter – 2,0 liegt oder wenn mehrere Wirbelkörperfrakturen vorliegen unabhängig vom T-Wert.

Innerhalb des ersten Jahres nach einem Wirbelkörperbruch ist die Gefahr weiterer Knochenbrüche besonders hoch. Eine rasche Therapieeinleitung ist deshalb notwendig


Therapieempfehlung bei einem hohen Frakturrisiko

Eine spezifische medikamentöse Osteoporose- Behandlung wird dann empfohlen, wenn das 10-Jahresknochbruchrisiko für Wirbelkörper – und Hüftfraktur über 30 % beträgt.

Bei Patientinnen zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr ist das Frakturrisiko bei sehr niedrigen Knochendichtemesswerten von – 4,0 vergleichbar, dem einer 70 – 75 jährigen mit einem T-Wert von – 2,5.

 

Bei der Osteoporose des Mannes tritt ein vergleichbares Risiko erst ab dem 60. Lebensjahr ein.

Risikofaktoren können das Knochenbruchrisiko um eine Standardabweichung nach oben verschieben. Eine Therapie würde dann also bei einer 50 – 60 – jährigen Frau bereits bei einem T-Wert von – 3,0 statt ohne Risiko bei – 4,0 erfolgen.

 

Der Welt-Osteoporose-Tag 2004 war den Männern, das heißt der Osteoporose des Mannes, gewidmet. Wer bisher glaubte, Osteoporose sei eine reine Frauenkrankheit, wird eines besseren belehrt.

 

Osteoporosekranke Männer

20 bis 30 Prozent der Patienten mit osteoporotischen Frakturen sind Männer. Wissenschaftler gehen davon aus: Die Anzahl der betroffenen Männer wird in Zukunft aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung und der veränderten Lebensweise weiter ansteigen.

 

Ursachen der Osteoporose bei Männern
Für Männer gibt es noch keine eindeutig belegten Risikomerkmale. Es ist aber anzunehmen, dass sich die Faktoren, die bei Männern zu Osteoporose führen können, kaum von denen unterscheiden, die auch bei Frauen Osteoporose auslösen.

 

Starke Risikofaktoren sind:

  • Zurückliegende oder aktuelle Knochenbrüche, die sich aus geringfügigem Anlass ereigneten
  • Verdacht auf Wirbelkörperbruch, z. B. wegen akut aufgetretenen anhaltend starken Rückenschmerzen oder Körpergrößenverlust von über 4 cm
  • Häufiges Fallen oder Stürzen (innerhalb von 6 Monaten zwei- oder mehrere Male)
  • Untergewicht (Bodymaßindex kleiner als 20) oder ungewollter Verlust von mehr als 10 Prozent des ursprünglichen Körpergewichts
  • Medikamente oder andere Erkrankungen, die zu Osteoporose führen können:
  • Über 6 Monate andauernde Einnahme von täglich 7,5 mg Prednisolon oder mehr (bzw. gleichwirkendes Kortisonpräparat), insbesondere bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
  • Chronisch entzündliche Darm-Erkrankung (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Störungen der Nahrungsaufnahme im Verdauungstrakt (Malabsorptionssyndrom: zurückliegende Magenentfernung, Sprue)
  • Alkoholismus
  • Überfunktion der Nebenschilddrüse
  • Überfunktion der Schilddrüse
  • Diabetes mellitus Typ I
  • Stark geschädigte Nierenfunktion
  • Blutarmut wegen Vitamin B12-Mangel
  • Einnahme von Medikamenten (Phenytoinen) gegen Epilepsie
  • Zurückliegende Organtransplantation

 

Schwächere Risikofaktoren sind:

  • Familiäre Veranlagung (Verwandte mit Osteoporose, Rundrücken, Unterarm-,
  • Wirbelkörper- oder Schenkelhalsbruch)
  • Éntzündlich-rheumatische Erkrankungen
  • Calcium- / Vitamin D-Mangel
  • Starkes Rauchen (mehr als 20 Zigaretten täglich)
  • Bewegungsmangel, insbesondere bei Bettlägerigkeit, körperlicher Behinderung
  • Testosteronmangel (männliches Sexualhormon):

Eine besondere Rolle spielt das männliche Hormon Testosteron. Es fördert den natürlichen Muskel- und Knochenaufbau und trägt dazu bei, dass das Skelettsystem belastbar bleibt.

Steht dem Mann nicht genug Testosteron zur Verfügung, kommt es innerhalb weniger Wochen zum Knochenschwund (Osteoporose).

 

Zu Testosteronmangel kann es kommen:

  • Nach Viruserkrankungen (wie zum Beispiel Mumps), die die Hoden so schädigen, dass nur noch geringe Testosteronmengen produziert werden
  • Bei Funktionsstörungen der Hirnanhangdrüse
  • Nach Entfernung der Hoden (zum Beispiel nach Prostatakrebs)
  • Abnehmende Testosteronproduktion im Alter

 

Die Osteoporose-Abklärung bei Männern

Wie bei Frauen muss auch bei Männern eine sorgfältige Risikoerhebung und Ursachenabklärung durchgeführt werden. Im Bedarfsfall wird bei Männern zusätzlich der Testosterongehalt im Blut bestimmt. Häufig ist bei Männern auch eine Knochenprobe (Biopsie) sinnvoll.

 

Die Behandlung osteoporosekranker Männer

Als „Basistherapie" sind die ausreichende Gabe von Calcium / Vitamin D sowie Muskelaufbautraining und Sturzprophylaxe neben hormonersetzenden bzw. knochenstabilisierenden Medikamenten unverzichtbar. Zur Therapie der Osteoporose des Mannes ist das hoch wirksame, knochenstabilisierende Bisphosphonat Alendronat zugelassen. Ist Testosteronmangel an der Entstehung der Osteoporose beteiligt, kann (zusätzlich) eine sexualhormonersetzende Therapie erwogen werden. Dies muss der Arzt mit dem Betroffenen und ggf. auch mit der Lebenspartnerin detailliert besprechen. In wissenschaftlichen Studien wurde gezeigt, dass das Bisphosphonat Alendronat auch bei Männern wirksam ist, bei denen ein Testosteronmangel an der Entstehung der Osteoporose beteiligt war. Bei Alendronat beträgt die Behandlungsdauer in der Regel zwei bis drei Jahre.

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