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Der Schwindel ist nach dem Kopfschmerz das zweithäufigste Leitsymptom in der Neurologie, aber auch in der internistischen Praxis kommt das Symptom Schwindel sehr häufig vor. So klagen 40% der über achtzigjährigen Patienten über Schwindel.
Die meisten Schwindelerkrankungen lassen sich aufgrund einer sorgfältigen Anamnese und körperlichen Untersuchung diagnostizieren und benötigen keine aufwendigen instrumentellen Untersuchungen.
Der Großteil der Schwindelsyndrome hat eine gutartige Ursache, einen günstigen Verlauf und können erfolgreich therapiert werden.

Wir unterscheiden den physiologischen Reizschwindel (Reisekrankheit, Höhenkrankheit) vom pathologischen Läsionsschwindel (Vestibulariskerne, Vestibulariskerngebiet, Kleinhirn).

Im folgenden eine Übersicht über die Häufigkeit der einzelnen Schwindelformen:

  1. Benigner peripherer paroxysmaler Lagerungsschwindel BPPV 18,8%
  2. Phobischer Schwankschwindel 16,0 %
  3. Zentraler vestibulärer Schwindel 13,2%
  4. Vestibuläre Migräne 9,1%
  5. Neuritis vestibularis 7,9%
  6. Morbus Meniere 7,4%
  7. Bilaterale Vestibulopathie 3,6%
  8. Somatoformer Schwindel 3,5%
  9. Vestibularisparoxysmie 2,7%


Als Schwindel bezeichnet man entweder eine unangenehme Störung der räumlichen Orientierung oder die fälschliche Wahrnehmung einer Bewegung des Körpers (Drehen und Schwanken).

 


Das wichtigste bei einem Patienten mit Schwindel ist die genaue Erhebung der Anamnese.
Dabei muss auf 4 Punkte eingegangen werden:

1) Art des Schwindels

 

2) Dauer des Schwindels

 

3) Auslösbarkeit/Verstärkung/Besserung des Schwindels

 

4) Begleitsymptome

 

Nach der Erhebung der Anamnese erfolgt die klinisch-neurologische Untersuchung, wobei vor allem auf ruckartige Augenbewegungen (=Nystagmus) geachtet wird und die gleitende Blickfolge sowie die exakten Blicksprünge (=Sakkaden) beurteilt werden.
Die vestibulospinalen Funktionen werden mittels Rombergversuch ( Stehen mit geschlossenen Augen), dem Gang mit offenen und geschlossenen Augen sowie dem Tandemgang beurteilt.
Auch soll ein orientierender Hörtest erfolgen sowie eine komplette neurologische Beurteilung, falls eine zentrale Schwindelursache vermutet wird.

Falls notwendig schliessen sich dann instrumentelle Untersuchungen an:

  • CT- oder Magentresonanz des Gehirns
  • Echo Color Doppler der hirnversorgenden Gefäße
  • Elektronystagmographie und Videooculographie
  • okulär vestibulär evozierte Potentiale.
  • Posturographie
  • Ganganalyse

 

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Unter Synkope versteht man einen kurzzeitigen Bewusstseinsverlust, der mit einer Muskelerschlaffung einhergeht (d.h. der Patient stürzt zu Boden oder sackt zusammen).
Die Synkopen können in jedem Alter, sowohl bei gesunden als auch kranken Personen auftreten und haben im allgemeinen eine gute Prognose.
Aufgabe des Arztes ist es, die sog. gutartigen Synkopen von jenen zu unterscheiden, die ein gesundheitliches Risiko beinhalten und einer spezifischen Therapie zugänglich sind.


Wir unterscheiden 4 Arten von Synkopen:

1) Die neuromediierten (früher vasovagalen) Synkopen
Diese sind am häufigsten und treten das erste Mal  im jugendlichen Alter auf. Sie können sich dann im Erwachsenenalter oder auch in fortgeschrittenem Alter wiederholen.
In bestimmten Situationen treten sie besonders häufig auf: bei langem aufrechten Stehen in überfüllten Räumen, Blutabnahmen , Schmerzen, psychischem Stress usw. Sie sind an und für sich gutartig, der Sturz kann aber zu Verletzungen führen.
Die Prognose ist ausgezeichnet, die Häufigkeit geht im Erwachsenenalter zurück.

2) Die orthostatischen Synkopen

Diese treten vorwiegend bei älteren Patienten beim Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen oder nach längerem Stehen auf.
Da sich die Gefäße in den Beinen mit fortschreitendem Alter nicht mehr so rasch zusammenziehen, versackt das Blut in den Beinen. Es kommt zu einem Blutdruckabfall im Stehen, dies führt zu einer Minderduchblutung des Gehirns und damit zu einem Bewußtseinsverlust.
Diese Synkopen treten bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen (diabetische Polyneuropathie, Mb. Parkinson usw.) auf . Sehr häufig werden sie durch Medikamente, die im Alter verschrieben werden, verursacht (Alpha-Blocker bei Prostataproblemen, Diuretika usw.)

3) Die kardialen Synkopen

Diese sind auf eine Schwäche des Herzmuskels nach einem abgelaufenen Infarkt, auf Erkrankungen der Herzklappen oder auf Rhythmusstörungen zurückzuführen und haben eine ernste Prognose.

4) Die zerebrovaskulären Synkopen

Dabei kommt es durch eine Verengung mehrerer Hirnarterien zu einer diffusen Minderduchblutung des Gehirns. Diese Synkopen sind sehr selten und dürfen nicht mit dem Schlaganfall verwechselt werden. Letzterer führt zu einer umschriebenen Durchblutungsstörung und geht nicht mit einem Bewusstseinsverlust einher.

Krankheitsbilder, die mit einer Synkope verwechselt werden können, sind die Unterzuckerung, der epileptische Anfall sowie psychiatrische Erkrankungen.


Diagnose

Wie beim Schwindel führt auch bei der Synkope die genaue Erhebung der Anamnese bereits zur Diagnose.
 

Untersuchungen
Bei der Erstvisite müssen immer folgende Befunde erhoben werden:

  • Gründliche Untersuchung des Patienten unter besonderer Beachtung von Blutdruck (im Liegen und Stehen ) und Herzgeräuschen
  • Ruhe-EKG
  • Basislaborwerte: Blutbild , Nierenfunktion , Serumelektrolyte
  • Echokardiogramm.

    Je nach Ursache der Synkope schließen sich dann weitere Untersuchungen an:
  • 24-Stunden-Blutdruckmessung
  • 24-Stunden-EKG
  • Belastungs-EKG
  • Echo Color Doppler der hirnversorgenden Gefäße
  • Carotissinusmassage
  • Kipptischuntersuchung (zur Diagnose der neuromediierten Synkopen).
  • implantierbarer Loop-Recorder (wird unter die Haut implantiert, zeichnet den Herzrhythmus während der Synkope auf).

 

Therapie
Die kardialen Synkopen bedürfen einer spezifischen Therapie (meist Herz-Schrittmacher oder Defibrillator).
Bei der orthostatischen Synkope muss die medikamentöse Therapie abgeändert werden. Zusätzlich können Kompressionstrümpfe verordnet werden.
Die wichtigste Maßnahme besteht aber im langsamen Aufstehen aus dem Liegen mit Verweilen in der sitzenden Position für einige Minuten.
Für die neuromediierten Synkopen gibt es keine spezifische pharmakologische Therapie.

Wenn vorhanden, muss der Patient die Warnsymptome beachten und sich rechtzeitig hinlegen oder in die Hocke gehen. Auslösende Situationen sollten nach Möglichkeit vermieden werden; auch muss der Patient viel trinken und die Speisen gut salzen.

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